Was haben Rollstühle, die Einladung eines Blinden und das Erfahrungsfeld der Sinne in Nürnberg gemeinsam? – Die Bezirksaktion der beiden Kinderstufen aus dem Bezirk Nürnberg Fürth vom 17.05.2014.
Mit ingsgesamt knapp 60 Teilnehmern überfielen die Wölflinge, die Jungpfadfinder und deren Leiter das Gemeindehaus von St. Josef-Allerheiligen um gemeinsam Erfahrungen zum Thema Inklusion zu sammeln. Zunächst die Frage: „Wie geht man mit behinderten Menschen in der eigenen Umgebung um?“ lässt sich nicht so leicht beantworten. Wir haben den Spieß dabei umgedreht: Wie ist es selbst körperliche Einbußen zu haben?
Zu dieser Frage haben die Kinder und deren Leiter am Vormittag nach einer kurzen Vorstellungsrunde in drei Unterschiedlichen Workshops ihr Können austesten können:
Dabei haben wir zwei Externe Personen für uns gewinnen können:
Herr Brunner aus dem Blindenbund, der uns von seinen eigenen Erfahrungen von seiner Blindwerdung erzählt hat und uns über seinen Alltag aufgeklärt und uns die Problematik, die uns meistens weniger bewusst ist bewusst zu machen. Sei dies mit Essen kochen oder einfach nur alleine Wohnen und die Dinge größtmöglich selbst zu meistern – schwer vorstellbar für einen sehenden Menschen, der keine Probleme mit den meisten Dingen hat. Dabei ging er selbstbewusst auf alle Fragen der Kinder ein und hat diese so gut es ging verständlich gemacht. Nachdem ein Großteil der Fragen beantwortet war durfte natürlich eine Kurzeinführung in die Blindenschrift nicht fehlen.
Freuen durften wir uns ebenfalls über Blanka Weiland, unsere Haupamtliche im BDKJ Büro in Nürnberg, die sich die Zeit genommen hat ihren Gruppen Tipps und Tricks durch einen Rollstuhlparcour zu geben. Mit mehreren fahrbaren Stühlen durften die Kinder die Unterschiedlichen Tücken draußen, die einige Leiter vorbereitet haben umgehen oder sich diesen stellen. Ebenfalls durften dabei praktische Tipps wie einen Regenschirm an den Stuhl anbringen nicht fehlen. Schließlich sind sind die kleinen Tipps manchmal diejenigen, die einem nicht im Regen stehen lassen!
Zu guter Letzt gab es dann noch einen Workshop, bei dem man nicht Reden durfte- eine Herausforderung sowohl an die Leiter als auch an die Kinder. Der Versuch eine Aufgabe ohne Worte zu erklären, sodass die Gruppe diese ausführen kann und Gruppenaufgaben bei denen die Kommunikation allein auf Basis von Zeigen und Deuten basiert, erfordert einiges an Geduld. Eine Spannende Aufgabe um ein Gefühl der Gehörlosigkeit zu erhalten und die Problematik darin zu erkennen. Dabei durfte die zweite Gruppe sogar den Aufnäher der Aktion gestalten- natürlich ebenfalls ohne Worte!
Nachdem die Grenzen des eigenen Körpers weitestgehend durchleuchtete waren und ein leckeres Mittagessen die Münder und Hände der Kinder in ein Schlachtfeld des Genußes verwandelt hatte, ging es auf in unterschiedlichen Gruppen zum Erfahrungsfeld der Sinne, welches fünf Gehminuten vom Gemeindezentrum entfernt lag. Dabei hatten die Kinder die Möglichkeiten über den Nachmittag verteilt, den Klangraum, den Dunkelgang, das Dunkelcafé oder auch das eigentliche Erfahrungsfeld zu besuchen und zu erforschen. Ehe der Abschluss dann auf der angrenzenden Wöhrder Wiese die Aktion abrundete. An dieser Stelle ein herzliches Danke für einen spannenden und erfahrungsreichen Tag an alle Helferlein und Mitwirkenden! Gut Pfad.