Unfair! – Die Pfadfinder dürfen aufs Stammeslager
Unfair! Unter diesem Motto fand das diesjährige Stammeslager von Max Kolbe in Aub, bei Würzburg statt. Nachdem wir auf dem beschaulichen Zeltplatz angekommen und die Zelte fertig aufgebaut waren, konnten wir Grüpplinge unser Wissen über Dinge wie Knoten oder das Feuermachen in Workshops auffrischen. Teil des Programms waren dieses Jahr erstmals die Abendrunden, bei welchen man sich in einer Jurte einfinden und bei Musik oder einer Traumreise abschalten konnte. Einen roten Faden bildeten in diesem Stammeslager die Abenteuer des kleinen Prinzen, von denen wir in den Morgenrunden hören durften. Gerade wegen der in dem Buch vermittelten Werte wie Freundschaft und Verantwortung, scheint die Geschichte besonders für uns Pfadfinder passend zu sein. Nach den Morgenrunden wurden wir stets von unserer treuen Botin „FairGirl“ besucht, die uns über den Stand der Fairness und den sogenannten „Unfairminator“ informierte: Den für uns bedrohlichen Gegenspieler, der unsere Umgebung unfair zu machen drohte. Unsere Aufgabe während des Lagers bestand folglich darin, für die Fairness zu kämpfen. Soweit hatten wir den inhaltlichen Rahmen des Lagers am ersten Abend verstanden. Weiter ging es an diesem Sonntag mit einem traditionellen Programmpunkt, dem Gottesdienst, den wir als gesamter Stamm feierten und der gemeinsam von Herrn Pfarrer Untraut und dem AK Spiri vorbereitet und geleitet wurde.
Auf der später folgenden Nachtwanderung hatten wir unsere erste Begegnung mit dem „Unfairminator“, den es dann im Geländespiel vom nächsten Tag zu bekämpfen galt. Am Dienstag brachen wir dann in Kleingruppen zu unseren Hike auf, bei dem die Nacht unter freiem Himmel schon die Sicht auf das ein oder andere Wildschwein bot. Am Mittwoch wurden unsere Anstrengungen dann mit einem freien Nachmittag belohnt, wohingegen am Donnerstag ein Schwimmbadbesuch anstand: Bei der Hitze wollte nämlich auch der aus Bierbänken selbstgebaute Pool nicht ganz ausreichen. Am darauffolgenden Stufentag stand für die Pfadstufe eine Stadtrallye in Würzburg an, wohingegen die Rover beispielsweise zum Tauchen aufbrachen. Am selben Abend dann die Erleichterung: Auch dieses Jahr hatte sich die Nachtwache wieder gelohnt, denn unser Banner sollte in dieser Nacht nicht vor den Überfällern sicher sein. Mit kollektiver Kraft konnten wir sie aber dann doch fangen – und unser Banner blieb sicher.
Ein Planspiel, bei dem ein eigenes Produkt entwickelt und eine eigene Firma geleitet wurde und bei den sich wohl so manch einer schon ganz wohl in der Businesswelt gefühlt hatte, wurde am Samstag durchgeführt. Mit Vorfreude oder auch mit Ekel betrachtet wird auf jeden Fall der sogenannte Halligalli Drecksau Tag, bei dem kein Flecken Haut und kein Haar und danach auch keine Dusche mehr sauber bleiben sollte – und der am nächsten Tag stattfand. Da wurde wohl schon so manch eine Strapaze aufgenommen, so manch einer halt wohl im Waschbecken geduscht, nur um den Dreck wieder abwaschen zu können. Am Sonntag bauten wir unseren eigenen kleinen Jahrmarkt auf dem Zeltplatz auf: Bierkastenklettern, Marshmellow-Weitwurf und Geschicklichkeitsspiele wurden angeboten, bevor es am Montag dann Zeit war, die Zelte abzubauen und sich zu verabschieden, von dem schönen, turbulenten Lagerleben, dem Fair Girl und dem kleinen Prinzen.
Gut Pfad!
Lucia Leonhardt, Pfadi 1
Fotos: Joschi Kirschner und Florian Hörlein
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