Zefix Oida!

Rot ist unsre Farbe, Bayern unsre Heimat…
So lautete eine Zeile unseres "Dorf-Liedes" auf dem Roverbayernlager Zefix.


Doch nun noch mal von vorne. In der dritten Sommerferienwoche fand in unserem allseits geliebten Rothmannsthal für alle bayerischen Rover das Lager „Zefix“ statt. Aus unserem Stamm hatten knapp 20 Leute das Glück, dabei sein zu dürfen. Dort angekommen, bezogen wir unser kleines Dorf mit ca. 40 anderen Rovern aus den verschiedensten Ecken Bayerns (Anmerkung am Rande: die Max-Kolbe Jurten waren eindeutig nicht die instabilsten).

Unter der Anleitung unserer wunderbaren Dorfpatin Ecke, die uns immer mit den neuesten Infos versorgte, machten wir erste Kennenlernversuche und stellten fest: wir unterscheiden uns nicht nur hinsichtlich der Sprache. Danach ging´s mit den ca. 600 anderen Teilnehmern in die Arena zum Auftakt, welcher danach fließend in die erste von vielen langen Party-Lagerfeuer-Nächten überging. Der Sonntag stand dann ganz unter dem Motto „Unser Dorf soll schöner werden“, wir bemalten Lilien, hängten Lichterketten auf, bauten uns einen Schaukel/Bannermast.

Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und auf einem ersten Abendspaziergang über den Platz war viel Humorvolles und Interessantes zu entdecken: Maibäume, schöne Gartenzäune, ungewöhnliche Sitzgelegnheiten…
Denn außer unserem Dorf, gab es noch viele weitere Dörfer, jedes von einem Paten betreut. Immer drei Dörfer teilten sich eine Küche, in der die Teilnehmer selbst kochten, was sich als große Herausforderung herausstellte. Mit einem Rezept, welches für eine Person ausgelegt ist, für 150 Leute zu kochen, ist für einen unerfahrenen, übernächtigten Küchenrover nicht unbedingt die klassische Aufgabe. Auch ist man sich nun der Tatsache bewusst, wie viel 15 Kilo Zwiebeln sind (sehr viel!!) und auch wie lange es dauert, diese klein zu schnibbeln. Der Vorteil an der ganzen Sache war jedoch, dass man seine Mitköche und ihren Musikgeschmack ausreichend kennenlernte und in Zukunft sicher nicht mehr so leichtfertig über Lageressen meckern wird.

Konzept des Lagers war es, dass sich die Dörfer untereinander spielerisch messen. Hierfür gab es immer abwechselnd einen Challenge-Tag und einen Belohnungs-Tag, an dem die gesammelten Punkte eingelöst werden konnten. Anfangs gab es vor allem kreative Aufgaben, durch die man anfing sich mit seinem Dorf zu identifizieren: es wurde ein Dorfname gefunden (unserer fiel leider der Zensur zu Opfer), eine kreative Hymne gedichtet (wir waren doch ein recht musikalisches Dorf) und sich mit den bayerischen Dialekten beschäftigt (das überforderte uns Max-Kolbler dann doch ein wenig). Anschließend ging´s sportlich weiter (bei Menschenpyramiden waren wir top, bei Schubkarrenwettrennen eher nicht) und schließlich um pfadfinderische Fähigkeiten, die in Feuermachen, Quiz und ähnlichem unter Beweis gestellt werden konnten. Des Weiteren gab es ein Nachtgeländespiel mit Knicklichtern und Batterien und dem Ziel, die eigene Lampe möglichst lange zum Leuchten zu bringen. Auch wenn wir uns punktemäßig immer eher am unteren Ende der Rangliste befanden, hatten wir einen Heidenspaß und die erspielten Hängematten machten sich grandios in unserem schönen Dorf.

Der Mittwoch war ein klassisch fränkischer Kärwatag. Hier muss unbedingt erwähnt werden, wie angenehm es ist, mal nicht von 3 Ghettoblastern aus verschiedenen Richtungen, sondern von einer zünftigen Blaskapelle, die um den Platz zieht und alle zum Kärwaumzug einsammelt, geweckt zu werden. In unserem Biergarten um das Black Castle Zelt wurde sich dann erst einmal mit einem leckeren Frühschoppen für den Tag gestärkt. Weiter ging´s mit der weltweit ersten Multiple-Choice-Wallfahrt, die großen Anklang fand. Hierbei musste man sich immer zwischen Bereichen entscheiden, die im eigenen Leben gerade aktuell sind, zum Beispiel „Liebe“ oder „Freundschaft“, „Arbeit“ oder „Party“. Dazu wurde dann immer in einer kleinen Einheit gebastelt, gesungen, gebetet oder erzählt. Am Nachtmittag waren kleine Buden mit Losen, Zuckerwatte und Dosenwerfen aufgestellt. Auch konnte man Lebkuchenherzen für seine Lieblingsmenschen oder sich selbst gestalten (Hinweis: sie schmecken weniger gut, als sie aussehen). Am Abend fand noch die Wahl zum Kärwakönigin- und König statt. Die Bewerber traten in Weizen-Einschenken, Maßkrug-Stemmen, Bananenwettessen (diese unklassische Aufgabe ist dem Bananenüberangebot geschuldet, mit dem wir konfrontiert waren) und dem Schätzspiel „Roland und der Bäcker“ gegeneinander an. Die Sieger sind uns unbekannt, aber sie gewannen wohl ein romantisches Dinner im Kaminzimmer.


Fand gerade mal kein Programm statt, lockte der Spiri-Ak mit seiner Speisekarte. Es gab „Gerichte“ mit ein bis fünf „Kreuzen“. Je mehr „Kreuze“, desto mehr war der Inhalt Gott- und kirchenbezogen. Je nach Typ besuchte man dann eine Traumreise (ein „Kreuz“), reflektierte über die eigenen Wünsche und Träume (drei „Kreuze“) oder einen Bibelkreis (fünf „Kreuze“). Wenn einem die tägliche Speisekarte nicht gefiel, bestellte man sich einfach ein To-Go-Gericht, besuchte die Schmökerecke oder kritzelte im Kritzelkreuzweg. Für jeden war also etwas dabei und die tolle kreative Aufbereitung des Themas „Spiritualität“, besaß Lehrbuchcharakter und verdient großes Lob.
Am Freitag war der große Workshoptag, mit Wanderungen, Schnitzeljagden und der von vielen genutzten Möglichkeit, sich im Feuerspucken auszuprobieren. Der Anblick und die Geräusche von Rovern, die mit Wasser und Mund versuchen, Sprühnebel zu erzeugen, ist etwas sehr Erheiterndes. …doch die Übung lohnte sich und es wurde ziemlich heiß und feurig. Weiter ging´s mit dem offiziellen Abtakt (Yeah, Bamberg kann sogar lauter schreien als München-Freising). Anschließend, um den letzten Abend gebührend zu feiern, fand ein Konzert mit der Pfadiband „Badsen“ statt, die zwar einige Probleme mit dem Aussprechen unseres Lagernamens hatte („Zeeefix“), ansonsten aber doch gut für Stimmung sorgte. Je nachdem wie viel Energie, dann noch vorhanden war, wurde bis zum nächsten Morgen weitergefeiert….

Man sieht, langweilig wurde es auf dem Zefix nie, und wenn doch: Schlafen, im Liegestuhl chillen und Kartenspielen war bei den langen Sommernächten immer eine gute und oft genutzte Alternative.
…. Ach „Zefix Oida“, es war verdammt gut.

- Amelie Bayer

„Gut Fahrt“

Wir, die Pfadi 1, haben uns im August auf eine Reise in die Niederlande begeben, während der wir entlang der Küste Fryslands segelten und danach das Inland erkundeten.
Wir brachen am 31. Juli um sechs Uhr früh auf und reisten mit der Deutschen Bahn quer durch Deutschland. Anschließend ging es nach Amsterdam und von dort über mehrere kleine Züge zu unserem Heimathafen Harlingen, wo unser Zweimaster, welcher den stolzen Namen Hollandia trug, erwartungsvoll im Hafenbett lag.

Segelboot nahe Land

Es folgte die Bekanntmachung mit der Crew, unter der sich unter anderem zwei Hunde befanden und die Einweisung in das Universum des Schiffshandwerk, welches nur so von Tauen, Knoten und Segelnamen strotzte.

Darauf folgten 5 spannende Tage voll Stürme auf hoher See, den ein oder anderen Seekranken, rauer Gischt die über die Reling klatschte und unsere Klamotten durchnässte und unvergessliche Momente der puren Freiheit auf See oder des Schlafens unter einem wunderbar funkelnden Sternenhimmel. Nach diesem Spektakel torkelten wir seetrunken zurück auf das Festland und schlugen unser Lager auf einen Pfadfinderzeltplatz in der Nähe von Amsterdam auf.

Doch auch dort packte uns die Sehnsucht (Seesucht) nach den unendlichen Weiten der Nordsee und wir hikten an die nahe liegende Küste. Den letzten Tag unseres Abenteuers verbrachten wir dann aber in Amsterdam selber, welches uns mit seinen vielen Kanälen, den verwinkelten Gassen und den liebevoll gebauten Häuser verzauberte und unsere doch sehr salzige Auslandsfahrt versüßte.

Ahoi und Gut Pfad

Johannes Hörlein