In Anlehnung an die Jahresaktion der DPSG „Nix besonderes 14+ – gemeinsam stark“ zum Thema Inklusion sollte sich der Bezirkstag auch auf die Themen Behinderungen und Menschen mit Behinderung beziehen.
Dazu trafen sich die Roverrunden und Pfadfindertrupps aus dem Bezirk Nürnberg/Fürth am 17.05.2014 vor dem Handwerkerhof in der Nürnberger Innenstadt. Nachdem auch die komplette Stufenleitung endlich den Treffpunkt gefunden hatte, wurde zunächst geklärt, was genau hinter dem Wort Inklusion steckt. Am Beispiel eines Zeltlager ist das recht einfach und anschaulich erklärt und gegen andere Begriffe abgegrenzt. Exklusion ist noch jedem bekannt und bedeutet einfach, eine bestimmte Gruppe vom Programm auszuschliessen. Zum Beispiel dürfen Menschen mit Behinderung nicht mit auf das Lager fahren. Besser natürlich ist Integration. Dabei wird niemand ausgegrenzt, aber es gibt Untergruppen. Beispielsweise haben Menschen mit Behinderung am Zeltlager ein eigenes Programm. Bei Inklusion wird noch einen Schritt weiter gegangen. Alle Teilnehmer sind gleichwertig beteiligt und nehmen alle zusammen am Programm teil, das auch für alle angemessen ist und passt.
Nach diesem kurzen Theorieteil, sollte sich dann aktiv mit dem Thema Behinderung auseinandergesetzt werden. Dazu wurden Kleingruppen gebildet, welche dann selbständig unterwegs waren und einige Aufgaben zu erledigen hatten. Dabei sollten die Jugendlichen ihre Erlebnisse per Foto oder Video dokumentieren, um diese später mit der Großgruppe zu teilen.
Beispielsweise musste man blind vom Hauptbahnhof bis zum Weißen Turm gelangen. Dabei war für jede blinde Person immer ein „Aufpasser“ eingeteilt, der aber nur im Notfall eingreifen und helfen durfte.
Um zu erfahren wie es ist, seinen Gesprächspartner nicht zu sehen, sollte auch blind eine Unterhaltung mit einem Passanten geführt werden. Nach der Aktion konnte dann das im Kopf entstandene Bild der fremden Person mit dem auf den Videos und Fotos verglichen werden.
Mehrere Aufgaben behandelten auch die Einschränkung taubstumm zu sein. Es sollten zum Beispiel von Passanten sechs Dinge erfragt werden, unter anderem die Uhrzeit oder eine Wegbeschreibung.
Weiterhin sollte bei einem Geschäft etwas bestellt oder gekauft werden.
Geschicklichkeit und Einfallsreichtum könnten bei einer weiteren Aufgabe bewiesen werden. Eine Hose musste anprobiert werden, ohne dabei die eigenen Hände zu benutzen.
Um die Jugendlichen etwas für die kleinen aber doch schwerwiegenden Hindernisse zu sensibilisieren, die Menschen mit Behinderung unter Umständen bewältigen müssen, sollte überall, wo man vorbeikommt, ein Toiletten-Check gemacht werden, also die Toiletten auf Barrierefreiheit und Behindertengerechtheit überprüft werden. Dabei muss gesagt werden, dass zumindest die Kaufhäuser der Nürnberger Innenstadt diesbezüglich vorbildlich waren, soweit wir das beurteilen konnten.
Ein weiterer Auftrag war es, einem zufällig in der Innenstadt getroffenem Menschen mit Behinderung, fünf Fragen zu stellen und beantworten zu lassen.
Nachdem alle Gruppen nach drei Stunden wieder heil und wohlbehalten am vereinbarten Treffpunkt zusammen gekommen waren, war der inhaltliche Teil des Bezirkstags beendet und man verabredete sich für die Party am Abend im Stamm Max Kolbe.
Hier wurden dann die Fotos und Videos gesammelt und zusammen angeschaut und nicht zuletzt abschliessend auch ordentlich gefeiert.